Baufeld 12

Kalk-Nord wird saniert, ein ganzes Quartier abgerissen. „Für die Übergangszeit zwischen dem Auszug der bisherigen Mieter und dem Beginn der Arbeiten hat die GAG im Carré zwischen Lilienthalstraße, Steinmetzstraße und Dieselstraße etwas Neues gewagt: Zusammen mit KalkKunst, einem Projekt der Stiftung KalkGestalten, hat sie die Künstlerkolonie „Baufeld 12“ ins Leben gerufen. Von den insgesamt 111 Wohnungen im Carré wurden 27 als Pop-up-Ateliers an 33 Kreative aus Köln übergeben.“ GAG

Ich bin dabei! Was mache ich? – Eine komische Figur und das permanent. Komisch sind meine Geschöpfe und dies nicht unbedingt im humoristischen Sinn.

Es sind bizarre und skurrile Charaktere, die stets aus ihrer Rolle fallen, über diese hinauswachsen und ganz andere überraschende Seiten offenbaren: Tiere, Fabelwesen als auch Menschen als Funktionsträger wie der General, der im Wind steht und nichts mehr sagen will oder zu befehlen hat, das aufreizende schlanke Schwein, das endlich verstanden sein will, der Polizist, der mehr sieht und am liebsten woanders wäre, die Natur als aufreizende gequälte Frau. So wie meine Geschöpfe möchte auch ich nicht in einer stilistischen Kategorie verweilen. Ich arbeite mit Ölfarben auf Leinwand, Aquarellfarben, Kohle- und Tuschezeichnungen. Einige davon vergrößere ich und bearbeite sie weiter. Bizarr und traumhaft sind meine Landschaften, stürmisch und von tiefer Ruhe zugleich. „Landscape“ – Fluchtorte.

Wie prägte mich meine Zeit im Baufeld 12?

Baufeld 12: Ein wundervoller Ort, den ich betrat und erkundete gleich einer gesunkenen stattlichen Flotte auf Grund des Atlantis. Gesunken aufgrund von Was? – Piraten, Winden oder anderen Unwägbarkeiten? Doch sicher war: Baufeld 12 birgt einen gewichtigen Goldschatz, immenses Potential und Hoffnung innerhalb der C- Krise und allgemeinem gesellschaftlichem Erstarren – einen Schatz, den es für alle Beteiligten zu heben gilt und Abenteuer und Herausforderung bedeutet!

Baufeld 12 wandelt Ort und Zeit

Die Ateliers erschienen wie unbekannte Planeten. Sie kreisten um eine grüne Mitte: den großzügigen Innenhof, Biotop für zahlreiche pflanzliche, menschliche und tierische Sorten und Rassen. Diese Mitte und ihre Ruhe durchkreuzten nur arbeitslose Wäscheleinen. Unachtsamen Menschen, größer als 170 cm, schlugen sie vor den Kopf. Vom Überlebenskampf erschöpften Vögeln gewährten sie Rast. Großen Respekt zolle ich auch den kecken Wiesenblümchen: Aufrecht hielten sie ihre bunte Köpften hin im Angesicht der Rasenmäher-Guillotine – ein wöchentliches Schauspiel. Die Antwort auf meine Frage nach dem “Why“ lautete: langfristige Wartungs-Verträge. „Pflege-Warten“ avanciert zum „Killer-Warten“. So auch vice versa die Botschaft von Baufeld 12: eine ehemals stattliche Flotte, nun ausgewiesenes Auslaufmodell-/Abriss-Projekt transformiert – mit jener Zeit und Wandel, die nötig ist.

Lernte ich nach und nach Ateliers von Kollegen kennen, so waren es dann „betretene“ Planeten. Manche wurden Nachbar-Satellit, andere blieben eigen in ihrer Umlaufbahn. Doch es entstand eine gemeinsame Mitte.

Und was haben wir alles gemacht, um diese zu beleben! Ich habe versucht einen Ableger von dem herrlichen Feigenbaum im Innenhof zu ziehen. Ich hoffe, er geht an.

Werke / Projekte, die im Baufeld 12 entstanden

Geladene Gestalterin des Kalker Projektes „STRASSENGOLD“: Distribution meiner „Straßengold-Währung“ im gesamten Stadtteil, inkl. Mitmach-Projekten und Gast-Künstlern.

Mehrere Multi-Tech. Gemälde/Zeichnungen u.a.

Goldkondens

Tortured Nature Vamp 1

Passenger

Pingel

Lichtgestalt

Trinkende Kuh

Rotes Mädchen

Willst-Du-da-lieber-wohnen?

Das Baufeld 12 in drei Worten

Rotation – Auge – Zyklon